„Felix Krull“ auf der Bühne: ein Schauspiel im Schauspiel

Mit Felix Krull hat der Leistungskurs Deutsch (KS2) eine besonders schillernde Figur der deutschen Literaturgeschichte kennengelernt:

Der titelgebende Protagonist von Thomas Manns 1954 erschienenem Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ verführt und täuscht eine Welt, die anscheinend nur darauf gewartet hat, verführt und getäuscht zu werden. Ihm gelingt ein beispielloser Aufstieg von der verarmten Halbwaise aus der deutschen Provinz in die feinsten Kreise von Paris und Lissabon. Und all dies erreicht er mithilfe von Täuschung, Schauspiel und eben Hochstapelei. Schon als Kind drückt er sich mit vorgespielten Krankheiten vor der Schule, später mimt Felix einen epileptischen Anfall, um dem Wehrdienst zu entgehen, verführt als gutaussehender Liftboy in Paris gleichermaßen Damen und Herren und nimmt kurz darauf ohne Umschweife die Identität eines vermögenden Adeligen auf Weltreise an, was ihn bis an den portugiesischen Königshof bringen soll.

Obgleich ein dicker Roman, scheint die Geschichte des Schönlings und Gauners Felix Krull also wie gemacht für eine Bühne zu sein, was uns am 2. Dezember 2022 einen amüsanten wie interessanten Schauspielabend am Stadttheater Pforzheim beschert hat. Gelacht wurde auf den Rängen viel während der Vorstellung, doch schon während der Pause drängten sich die ersten Debatten auf, die wir dann im Unterricht vertiefen konnten.

 

Mario Aschenbrenner