Rome – here we come!
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 12. November 2025 06:07
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Eine Woche in Bella Italia
Tag 1 - Erkunden & Stadtführung bei Nacht
Die Nacht war für uns alle nicht sonderlich lang, da wir uns schon um 3 Uhr an der Schule getroffen haben, um unsere Reise zu beginnen. Zum Glück haben es alle mehr oder weniger pünktlich geschafft. Obwohl viele noch nicht ganz wach waren, war die Stimmung schon beim Treffpunkt sehr gut.
Bei der Fahrt zum Stuttgarter Flughafen haben fast alle noch ein wenig Schlaf nachgeholt. Am Flughafen angekommen, stand für uns die Hürde des digitalen Eincheckens an. Wir haben gemerkt, dass trotz der vielen Digitalisierung manchmal die Hilfe von Menschen wichtig ist, denn beim Check-in hatten wir die einen oder anderen technischen Probleme. Mit der Hilfe eines sehr lieben Mitarbeiters haben wir es aber alle sicher in den Flieger geschafft.
Der Flug war für fast alle ganz angenehm, und der Sonnenaufgang, in den wir hineingeflogen sind, war für uns sehr besonders. Auch unsere Gepäckstücke haben es sicher geschafft, und nach ein wenig Warten konnten wir endlich raus an die frische Luft und die ersten Eindrücke von Italien sammeln.
Nach einer weiteren Fahrt sind wir endlich in der Innenstadt angekommen. Wir waren sehr schockiert über die italienische Fahrweise und alle sehr froh, dass keiner von uns fahren musste. Wir sind gemeinsam zum Hotel gegangen, um unser Gepäck vorerst abzugeben und dann die Stadt eigenständig ein wenig zu erkunden.
Viele haben sich erst einmal etwas aus der typisch italienischen Küche wie Pizza und Pasta geholt, um wieder Energie aufzutanken. Frisch gestärkt ging es dann weiter, die Innenstadt zu erkunden, bis wir schließlich in die Hotelzimmer einchecken konnten, um uns dort ein wenig auszuruhen. Um auch für die nächsten Tage versorgt zu sein, sind ein paar von uns schon einkaufen gegangen. Am Abend ging es für uns dann gemeinsam zum Abendessen in ein anderes Hotel, wo es ein Drei-Gänge-Menü der typisch italienischen Küche gab.
Danach sind wir gleich weiter zu einer Stadtführung bei Nacht gegangen, bei der uns innerhalb von zwei Stunden die wichtigsten Monumente in Rom gezeigt wurden. Zu Beginn der Führung haben wir uns die Spanische Treppe bei Nacht angeschaut. Weiter ging es für uns zum Trevi-Brunnen, der uns mit seiner Größe extrem beeindruckt hat. Auch das Gemälde von Michelangelo hat uns in der Kirche sehr beeindruckt.
Nach diesem ersten und sehr langen Tag waren wir alle kaputt. Wir haben zum Ausklang des Abends noch ein wenig Zeit miteinander auf den Zimmern verbracht und sind todmüde ins Bett gefallen.
Tag 2 – Villa Borghese & antike Hafenstadt
Der Tag begann früh um 7 Uhr. Nach einer unruhigen Nacht, geprägt vom Straßenlärm Roms, stand uns ein ereignisreicher Tag bevor. Das Aufstehen fiel uns schwer, doch nach kurzer Zeit waren alle bereit für den ersten Programmpunkt: den Besuch der Villa Borghese.
Die Anreise gestaltete sich zunächst etwas chaotisch, da sich die Suche nach der richtigen Buslinie als schwierig erwies. Nach mehreren Versuchen entschieden wir uns, die Metro zu nehmen – auch das war nicht ganz einfach. Schließlich übernahm unser Mitschüler Christian die Initiative, sodass wir mit einem 30-minütigen Fußmarsch schließlich doch erfolgreich den Weg zur Villa fanden. Dadurch bekamen wir einen ersten Eindruck von der Größe der Stadt.
In der Galleria Borghese angekommen, beeindruckte uns die Vielfalt und Pracht der ausgestellten Kunstwerke. Besonders die Skulpturen von Gian Lorenzo Bernini, aber auch die zahlreichen römischen Porträts und die aufwendig gestalteten Deckenmalereien weckten großes Interesse. Durch die fachkundigen Erklärungen von Herrn Langer konnten wir die Bedeutung und den kulturellen Kontext vieler Werke besser nachvollziehen. Selbst diejenigen, die sonst wenig mit Kunst anfangen können, waren spürbar beeindruckt von der Ausdruckskraft des Barocks.
Nach dem Museumsbesuch war der Hunger groß. Einige versorgten sich mit kleinen Snacks, während andere die Gelegenheit nutzten, lokale Spezialitäten zu probieren. Auf einem nahegelegenen Platz sorgte ein Straßenmusiker mit seinem Saxophon für eine angenehme Atmosphäre, während wir unsere kurze Mittagspause verbrachten.
Am Nachmittag stand der Besuch von Ostia Antica auf dem Programm – einer antiken Hafenstadt, die durch ihre gut erhaltenen Ruinen einen faszinierenden Einblick in das Alltagsleben der Römer bietet. Nach einer längeren Metrofahrt erreichten wir die Ausgrabungsstätte und erkundeten das Gelände mit Hilfe von Audioguides, die interessante Informationen zu Architektur und Geschichte lieferten. Besonders beeindruckend war die durchdachte Stadtstruktur, die von einer hohen technischen und organisatorischen Kompetenz der Antike zeugt.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir weiter zur Küste von Ostia, um dort den Sonnenuntergang am Meer zu erleben. Trotz der Müdigkeit nach einem langen Tag war die Stimmung ausgelassen. In kleinen Gruppen suchten wir uns Restaurants aus, um gemeinsam zu essen – meist klassische italienische Gerichte wie Pizza und Pasta. Auch kleine Überraschungen wie zusätzliche Servicegebühren konnten die gute Laune nicht trüben.
Bei Sonnenuntergang genossen wir den Blick auf das Meer, machten Fotos und ließen den Tag in entspannter Atmosphäre ausklingen, bevor wir uns schließlich auf den Rückweg zum Hotel machten. Es war ein langer, aber eindrucksvoller Tag, der uns sowohl kulturell als auch gemeinschaftlich bereicherte.
Tag 3 – Das Herzstück von Rom
Der Mittwoch war einer der spannendsten Tage auf unserer Klassenfahrt in Rom. Morgens hatten wir ein wenig freie Zeit die jeder unterschiedlich nutzen konnte. Mittags haben wir uns dann beim Kolosseum getroffen. Dort hat uns direkt ein kleiner Regenschauer überrascht. Das hat uns aber nicht gestört, wir wollten das Kolosseum trotzdem unbedingt sehen. Dort wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und bekamen eine Führung. Unsere Führerin war echt nett und konnte viel über die früheren Zeiten erzählen, zum Beispiel, wie die Gladiatorenkämpfe früher abliefen und wie viele Leute damals zugeschaut haben. Es war wirklich ein besonderes Gefühl, das alles zu sehen und sich vorzustellen wie das damals war.
Danach sind wir weiter zum Forum Romanum gegangen. Die gleiche Führerin hat uns gezeigt, wo früher Tempel und Märkte waren. Auch wenn heute nur noch Ruinen da sind, konnte man sich trotzdem gut vorstellen, wie es damals ausgesehen hat. Und da kam zum Glück auch noch die Sonne raus, das hat alles nochmal viel schöner gemacht.
Am Abend sind wir mit den Lehrern nach Trastevere gefahren. Das Viertel wird oft das Viertel der Verliebten genannt. Es ist total gemütlich mit seinen engen Gassen, alten Häusern und überall kleinen Restaurants. Überall war Leben, es wurde Musik gespielt, überall waren Lichterketten und der Geruch von leckerem Essen lag in der Luft. Wir durften in Gruppen losziehen, was essen oder einfach durch die Straßen laufen. Es war total entspannt und hatte irgendwie eine richtig schöne Stimmung.
Gegen 21 Uhr sind wir dann wieder zurück ins Hotel gefahren. Und haben noch auf den Zimmern miteinander geredet oder uns einfach nur von dem aufregenden Tag erholt. Insgesamt war das echt ein richtig schöner Tag! Wir haben viel gesehen, viel gelernt und einfach eine gute Zeit gehabt.
Tag 4 – Eismanufaktur & Katakombe
Zum Anfang des Tages besuchten wir die Fassi Gelateria, welche uns für eine Stunde in die Welt der Eismanufaktur begleitete. Dort erzählten sie uns von den Anfängen ihres Unternehmens sowie ihren revolutionären Innovationen, welche sie zu ihrem jetzigen Stand brachten. Anschließend brachten sie uns zur Manufaktur selbst, und uns wurde gezeigt (mit freiwilliger Hilfeleistung unsererseits), wie man Gelato-Eis herstellt. Darauffolgend durfte jeder von uns nach der Tour drei Kugeln Eis kostenlos ausprobieren und genießen.
Nachdem wir alle drei Stunden Freizeit genießen konnten, stand auch schon die nächste Aktivität an: ein Besuch der Katakombe Santa Domitilla.
Die Anreise fand per Bus statt, und nach kurzem Fußweg erreichten wir die Katakombe. Wir wurden von einem sehr netten Führer für etwa eine Stunde durch die größte Katakombe Roms geführt. Manfred hatte unser Interesse von Anfang an geweckt. Er erzählte uns von der Entdeckung der Katakombe durch ein eingestürztes Rindvieh und führte uns anschließend auf eine spannende Erkundung durch diese.
Bei ihrer Errichtung lag der Erdboden 8 Meter tiefer als heute, doch noch immer finden dort unterirdische Gottesdienste statt. Über 17 Kilometer erstreckt sich die labyrinthartige Grabstätte, in der auch heute noch menschliche Überreste zu sehen sind.
Als Ausklang des Tages gab es dann ein traditionelles Drei-Gänge-Menü in einem lokalen Hotel.
Tag 5 - Eine wunderbare Reise geht zu Ende
Unser letzter Tag in Rom startete am Morgen mit dem Packen unserer Koffer, diese stellten wir, nachdem wir unsere Zimmer wieder in bewohnbare Räume verwandelt hatten, im Hotel ab und machten uns mit der Metro auf den Weg zu unserem letzten Reisehighlight, dem Vatikanstaat. Unser erstes Ziel, nach einer kleinen, stärkenden Pause, war der Petersdom. Begleitet von wunderschönem Wetter ging es durch die Sicherheitskontrollen und schließlich standen wir vor den überwältigend großen Toren der größten Basilika der Welt. Mit jedem Schritt den wir näher an das äußere Gemäuer herantraten, ragte dieses immer mächtiger und höher in den Himmel.
Mehr und mehr fehlten einem die Worte zu beschreiben, was man vor seinen Augen sah. Säulen, so hoch, dass einem bei Hinaufblicken schwindelig wurde. Aus Gold verzierte Blumenmuster zierten die Decken, die sich durch alle Gänge zogen. Skulpturen aus Marmor, deckenhohe Gemälde, aus kleinsten Steinen zusammengesetzt zu Mosaiken. Altare von allen Päpsten der vergangenen Geschichte.
Mit jedem Schritt, den wir tiefer in die Basilika nahmen, wurde einem bewusster, in welch einem menschengemachten Meisterwerk man sich befand. Man begann zu überlegen, mit welch einem Geschick und einer Detailverliebtheit der Künstler seine Skulpturen fertigte, ein weiterer Künstler Stein für Stein sein Mosaik zu Ende brachte und der Architekt Säule um Säule, Altar um Altar seinen Platz vergab. Das Highlight vieler war die heilige Pforte, deren Tore alle 25 Jahre, im heiligen Jahr, für Menschen aller Welt geöffnet werden. Hinter der Pforte lies sich eine besondere Skulptur erblicken Aus weißem Carrara- Marmor, von Michelangelo entworfen, viel der Blick auf Maria, die seinen Sohn im Arm hielt. Haut und Stoff organisch geformt, Maria und Jesus schienen nahezu lebendig zu wirken
Wir gaben uns dem Menschenstrom hin und ließen uns durch die riesigen Hallen des Petersdoms treiben und das Geschehen auf uns wirken. Neben den beeindruckenden und machtergreifenden Gefühlen, fanden allmählich auch die negativen Aspekte eines solchen gigantischen Bauwerks Platz in den eigenen Gedanken. Neben all den herausragenden Leistungen, wie dem Entwurf der Basilika durch Michelangelo, muss der Petersdom viele Leben in ein Leiden verwandelt haben. Wie sonst ist ein Gebäude von solch einem großem Ausmaß und solch einer Mächtigkeit in so kurzer Zeit entstanden, wenn nicht durch brutalste Sklaverei und Ausbeutung, sowohl derer, die den Dom erbaut haben, als auch der Völker, deren Rohstoffe sie geraubt haben:
Trotz allem war und ist der Petersdom eine lehrreiche und atemberaubende Erfahrung gewesen die wir alle lange Zeit in unseren Erinnerungen behalten werden.
Nach der Besichtigung trafen wir uns vor der Basilika wieder und kehrten dieser nach einem kurzen Gruppenfoto den Rücken zu, auf dem Weg zu unserem letzten Ziel der wunderbaren, eindrucksvollen Reise - der Engelsburg. Hauptzugangsstraße zur Burg in der römischen Antike war vermutlich die Brücke, die frontal zum Eingang der Burg leitete, verziert und bewacht von 12 Engeln, die dem Namen der Burg alle Ehre machten. Gekrönt wurde die Burg durch einen, vermutlich aus kupferartigem Material gefertigtem Engel der an der höchsten Stelle der Engelsburg emporstieg. Ein Engel, eingefroren in einer kämpferischen Bewegung, das Schwert gezogen und entschlossen seine Burg zu verteidigen, gegen alles was sich ihm kampfbereit in den Weg stellt. Beinahe ein Gegensatz zum heutigen Verständnis eines Engels als Friedensstifter, jedoch bereit Frieden zu brechen um Frieden zu erlangen.
Angekommen an der Burg hatten wir eine kurze Pause und warteten auf den Einlass in die Engelsburg. Aufgrund von Schlafmangel der letzten Nächte kamen uns sämtliche Wartezeiten, wie auch diese, zu Gute um diesen nachzuholen. So machte es uns wenig aus, auf bepflasterten Straßen ein Nickerchen zu halten oder auch einfach die strapazierten Füße vom Stehen und Gehen etwas ruhen zu lassen
Im inneren der Burg begrüßte uns eine eindrucksvolle Aussicht. Aus jedem Winkel der Burg gewährte uns diese einen anderen und doch wunderschönen, vielseitigen Blick über Rom und den Vatikanstaat.
Einige machten auf der Burg auch Bekanntschaft mit Einheimischen des Landes. So plauderten einige SchülerInnen mit einer römischen, doch sehr verfressenen Möwe, die alles andere als Kamerascheu war und hier und da ein Foto von sich machen lies.
Als wir unsere letzte Station besichtigt hatten, machten wir uns in kleinen Gruppen auf den Weg um uns noch ein letztes Mal zu stärken oder hier und da ein letztes Mal nach kleinen Souvenirs zu stöbern.
Ein letztes Mal italienische Köstlichkeiten zu probieren und sich bewusst machen, in welch einem wunderschönen Land und auf welch einer wunderbaren Reise man sich befand.
Nach wenigen Stunden machten wir uns alle zusammen auf den Weg vom Vatikanstaat zurück zum Hotel, holten unsere Koffer und liefen gemeinsam zum Bus, auf den wir hofften, dass dieser uns früher mitnehmen könne. Da uns leider kein früherer Bus mitnahm, nutzen wir auch diese Gelegenheit, um Schlafmangel und generelle Müdigkeit etwas aufzuarbeiten. Als uns der richtige Bus nun mitfahren ließ, wurde einem das letzte Mal bewusst, wie dankbar der Verkehr in Deutschland doch ist. Man wusste es sehr zu schätzen, dass man lebend am Zielort ohne größeren Unfall angekommen war.
Im Flughafen gaben wir unser Gepäck auf, liefen durch die Sicherheitskontrollen und waren bereit den Flug nach Hause anzutreten. Das Flugzeug selbst war weniger bereit und so starteten wir mit einer Verspätung von einer Stunde in den wunderschönen Nachthimmel von Italien. Langsam wurde einem bewusst, wie viele wunderbare Ereignisse man die letzten fünf Tage erleben durfte, wie außergewöhnlich und einmalig diese Reise doch war und was für wertvolle Sachen sie mit sich brachte. Man lernte sich untereinander besser kennen, fing an sich mit Menschen zu unterhalten, mit denen man vorher vermeintlich keine Gemeinsamkeiten teilte. Erlebte und sah Dinge, von denen man nicht einmal im Ansatz dachte, dass man sie mit seinen eigenen Augen sehen würde.
Das Schönste an dieser Reise war jedoch die gemeinsame Zeit mit Freunden, wertvolle Abende, die man niemals vergessen wird und die Erinnerungen, die man gemeinsam schaffen durfte und teilen kann. Und damit geht eine wunderbare, gebührende Reise zu Ende, die keiner von uns so schnell vergessen wird.
Text: KS2
Photos: Corinne Frey, Martina Scherer
