Verneigung vor den Opfern des Nationalsozialismus

Der Geschichtekurs des kommenden Abiturjahrganges erlebte am 17. Oktober 2025 bei der Reinigungsaktion der Stolpersteine auf der Rodplatte und deren Umgebung Historie hautnah.

Eben erst hatten die Schüler im Geschichteunterricht die Themenschwerpunkte des Bildungsplanes „Verfolgung von Juden“ sowie „Weltanschauungs- und Vernichtungskrieg“ behandelt. Aufgeteilt in drei Gruppen, ausgestattet mit Wasser, Tüchern und Zitronen reinigten die Schüler angeleitet von zwei Geschichtelehrern die auf den Gehwegen vor den ehemaligen Wohnhäusern angebrachten Gedenksteine der Opfer des Nationalsozialismus. 

Nahezu 40 Einzelschicksale traten den Schülern lebendig vor Augen, als man bekannte Namen ehemaliger Schüler des Reuchlin-Gymnasiums und ihr Ende auf den Messingplatten vor Augen hatte. Viel zu oft lasen die Abiturienten „geflohen“, „deportiert“, „ermordet“. Zu selten las man die Namen von Überlebenden. 

Sinnhaft wird die Verneigung vor den Opfern dieses unmenschlichen Unrechtsregimes, wenn sich die Jugendlichen oder ihre Lehrer auf die Knie begeben müssen, um in demütiger Haltung das Angedächtnis der vertriebenen, deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger wieder aufzupolieren. 

Jörg Dalmatiner