Kunstexkursion der KS1

Am 17.3.23 unternahmen wir, der Kunst Basiskurs, mit Frau Birner einen Ausflug in die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und deren Familien in Pforzheim zur Ausstellung einer jungen Künstlerin.

Zuerst stellte sich uns der Leiter der Beratungsstelle, Tom Handtmann, vor. Er erklärte, dass die Beratungsstelle regionalen Künstlern die Möglichkeit biete, ihre Kunstwerke für ein knappes halbes Jahr auszustellen. Dies sei nicht nur eine Chance für die Künstler, sondern auch eine Bereicherung für die Beratungsstelle, da die Werke die Räumlichkeiten lebendiger gestalten, sowie Gesprächsmöglichkeiten mit den Klienten bieten.

Anschließend übergab er das Wort an die Künstlerin Melissa Hüls, die erzählte, dass sie immer schon gemalt hatte, aber ihr Hobby erst in der 5. Klasse so richtig ernst gemeint hat. Zu der Zeit malte sie noch Pferde. Heute ist ihre Kunst meist von Anime inspiriert. Neben Digital-Art gestaltet sie Puppen. Dafür kauft sie gebrauchte Monster-High Puppen, denen sie mit Aceton das Gesicht entfernt, die Haare abschneidet, die Kleider entfernt und manchmal die Gliedmaßen abreißt und anschließend neu designed. Die Kleidung dafür näht sie selbst, die Haare fertigt sie aus Wolle und das Gesicht bemalt sie mithilfe von Buntstiften und Acrylfarbe. Die Puppen sind der Grund für unsere Exkursion, da wir im Unterricht gerade Puppen malen.  

Nachdem wir unseren Kommensgrund dargelegt hatten, erkundeten wir auf eigene Faust die Ausstellung. Unter anderem gab es Bilder von Katzen, Sommermädchen und ein Selbstportrait. Abgesehen von diesen hatten die Figuren auf den Bildern meist das Gesicht vom Betrachter abgewendet. Die Künstlerin erklärte uns, dass dies so sein sollte, damit die Emotionen nicht durch die Gesichtsausdrücke der Figuren, sondern durch den Hintergrund dargestellt werden und somit jeder Betrachter individuell interpretieren kann, welche Emotionen dargestellt werden. Meist thematisieren die Werke Depressionen und Suizidgedanken. Manche Werke entstanden aber auch, weil sie verschiedene Ideen ausprobieren wollte.

Im Anschluss an den Rundgang stand uns die Künstlerin für Fragen zur Verfügung und erzählte uns von ihren verschiedenen Maltechniken. Für die Digital-Art fertigt sie meistens Vorskizzen auf einem Block an. Ihre Inspiration findet sie im Alltag. Sie schafft die Kunstwerke, weil sie die Idee witzig findet, echte Personen als Vorbild hat oder ihre negativen Gedanken damit verarbeiten will. Ein Beispiel ist eine Geister-Puppe. Ihre Kleidung ist inspiriert von einem Modestil aus Japan, der in verniedlichter Form Depressionen und Suizidgedanken ausdrückt. Sie fertigte die Puppe während einer Zeit an, in der es ihr nicht so gut ging und verarbeitete so ihre Gedanken in der Kunst. Von der Geister-Puppe und mehreren anderen machte sie Fotos, welche neben den echten Puppen ausgestellt waren.

Insgesamt konnten wir viele Eindrücke sammeln, die uns Inspiration für unsere eigenen Werke sein können. Ein herzlicher Dank gilt der Künstlerin Melissa Hüls, die sich extra für uns Zeit genommen und uns einen besonderen Einblick, durch Kunst Emotionen zu verarbeiten und auszudrücken, gegeben hat.  

 

Text: Lena Lüttke, Alina Bogdan (KS1)

Photos: Feline Garcia Palas (KS1)